Die Lebensdauer von Schnittblumen
Die Lebensdauer von Schnittblumen variiert je nach Art und Sorte zwischen wenigen Tagen und ein bis zwei Wochen. Bereits beim Anbau der Pflanzen wird die spätere Lebensspanne der Schnittblumen massgebend beeinflusst, die Ernährung, die Wasserversorgung, die Lichtintensität oder die Temperaturen sind einige der Anbaubedingungen die Einfluss auf die Haltbarkeit haben, ebenso wichtig ist der Zeitpunkt der Ernte sowie die Behandlung der Blumen nach der Ernte. All diese Faktoren können Sie als Kundin nicht beeinflussen, ich als Floristin jedoch lege grossen Wert darauf bei seriösen Partnern einzukaufen, nach Möglichkeit kaufe ich Blumen von mir persönlich bekannten, einheimischen Gärtnereien. Sie als Kundin haben jedoch ebenso grossen Einfluss auf ein langes Vasenleben des von Ihnen gekauften Blumenstrausses indem Sie sich an folgende Massnahmen halten:
Zuerst werden alle Blätter, die beim Einstellen in die Vase ins Wasser reichen würden, entfernt. Dann werden alle Stiele angeschnitten:
Anschneiden von Schnittblumen
Verwenden Sie zum Anschneiden immer ein sauberes, scharfes Messer, eine Schere ist nicht geeignet da der Stiel gequetscht wird und die Wasseraufnahme dadurch behindert ist. Die Wasseraufnahme wird zwar durch den Stengelquerschnitt begrenzt, aber durch den schrägen Schnitt wird die wasseraufnehmende Fläche vergrößert und die Wasserversorgung der Blumen begünstigt.
Bei harten, verholzten Stengeln wie z. B. Schneeball oder Flieder muß der Schnitt ca. 5 - 8 cm lang sein. Bei richtigen Hölzern kann man noch zusätzlich den Stiel spalten.
Wasserreiche Stiele, wie sie Tulpen, Calla oder Amaryllis haben, werden gerade angeschnitten. Bei Amaryllis und Calla sollte man zusätzlich über der Schnittfläche einen Tesafilmstreifen rund um den Stengel kleben, damit sich der Stiel nicht aufrollen kann.
Blumen mit weichen Stielen wie Anemonen und Maiglöckchen macht die Wasseraufnahme besonders zu schaffen. Daher ritzt man diese zarten Stengel zusätzlich seitlich am Stielende ein.
Mohnblumen und alle Euphorbienarten werden angebrannt und vertragen das Anschneiden schlecht, sie werden folglich ohne Anschnitt eingestellt. Verwenden Sie Mohnblumen aus dem eigenen Garten sollten sie unmittelbar nach dem Anschneiden in kochendes Wasser getaucht werden (5 cm am Stielende für 10 Sekunden).
Vase und Wasser
Es ist sehr wichtig, dass die Vase regelmäßige gereinigt wird damit keine Mikroorganismen überhand nehmen. Mikroorganismen fördern die Zersetzung von Pflanzengewebe welches im Blütenstiel aufgenommen wird und so eine Blockade für die Wasserzufuhr darstellt.
Wo die Möglichkeit besteht sollte man entkarbonisiertes Wasser verwenden, denn die Mineralien im Wasser machen es hart (Jura) oder alkalisch was für die Wasserversorgung der Blumen ein Problem darstellt. Sie können dieses Problem auch durch Zugabe von etwas Zitronensäure (pH-Wert auf ca. 3 reduzieren) mildern.
Das Wasser sollte temperiert sein (40 °C), es wird dadurch Luftarm. Kein Siebeinsatz im Wasserhahn, da das Wasser so mit Luft angereichert wird, was die Leitbahnen verstopft. Ebenfalls sollte das Wasser nicht heftig sprudelnd ins Gefäß laufen gelassen werden.
Auffrischen
Das Wasser ist alle 2-3 Tage zu wechseln, die Vase reinigen, die Blumenstiele unter dem laufenden Wasserhahn abspülen und neu anzuschneiden (Abends).
Wenn einzelne Blüten den Kopf hängen lassen wird der Stiel frisch angeschnitten, man wickelt diese Blumen bis zum oberen Drittel in Zeitungspapier und stellt sie über Nacht tief ins Wasser. Erholt sich die Blume nicht, beeinträchtigt dies nicht nur den Gesamteindruck des Strausses sondern beschleunigt auch den Reifeprozess der andern Blumen durch Entwicklung von Aethylen, die welken Blumen und Blätter sind deshalb zu entfernen.
Man füllt einen Teller mit Wasser, ordnet die Blüte darin an und arrangiert sie zwischen Blättern und Kieselsteinen zu einem originellen Tischschmuck.
Standort
Schnittblumen sollten möglichst keine Zugluft abbekommen (besonders empfindlich sind Gerbera, Rosen und Flieder).
Sie sollten nicht im Sonnenschein stehen (vor allem nicht hinter Fensterscheiben) aufgestellt werden. Möglichst kühle Standorte sind zu bevorzugen. In überheizten Räumen fühlen sich die Blumen nicht wohl und welken schneller.
Blumen sollten nicht in der Nähe reifender Früchte (Obst und Gemüse) stehen.
Niedrige Luftfeuchtigkeit sollte vermieden werden.
Durch die Nacht stellen Sie die Blumensträusse am besten in kühle Räume, Temperaturen von 10 - 12 °C bekommen ihnen am besten.
Der Saft einiger Arten reduziert die Haltbarkeit anderer Schnittblumen, wenn sie zusammen in derselben Vase stehen, dies trifft insbesondere auf Narzissen zu.
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